Mauerfall

Mit dem Fall der Mauer wurde aus dem vormaligen Randgebiet plötzlich ein Quartier in der Mitte Berlins.
Trotz der Nähe zu den neuen „In-Orten“ Prenzlauer Berg und Mitte und der mit der Wiederinbetriebnahme von S-Bahnlinien und U-Bahnhöfen, litt das Gebiet bis etwa 2010 an seinem schlechten Renommee, das es sich zu Westberliner Zeiten erworben hatte.
Trotz der zentralen Wohnlage, der guten Verkehrserschließung und der guten Qualität der Wohnungen, prägten Leerstand von Wohnungen und Gewerberäumen das Bild.
2004 wurde das QM Brunnenviertel, als Versuch den sozialen Verwerfungen etwas entgegenzusetzen, eingerichtet.
Die degewo, als dominierende Wohnungsbaugesellschaft am Ort, versuchte durch verbilligte Wohnungsmieten und die Unterstützung von bürgerschaftlich organisierten Initiativen und Kunst-und Kultur-Sponsoring das Viertel attraktiver zu machen.

Aktuelle Situation, Gentrifizierung

Der enorme Preisdruck auf die Mieten in den angrenzenden Bezirken Prenzlauer Berg und Mitte rückte das Brunnenviertel mehr und mehr in den Blickpunkt derjenigen, die möglichst nahe an den beliebten Quartieren wohnen möchten, aber die dort üblichen Mieten nicht aufbringen können.

Dies führt gegenwärtig zu einer erneuten Verdrängung der eingesessenen, sozial schwachen Bevölkerung.

Zudem weckt das Gebiet Begehrlichkeiten bei der Immobilienwirtschaft, was sich durch eine zunehmende Zahl an Neubauten für luxuriöse Eigentumswohnungen bemerkbar macht (Mauerstreifen, Mauerpark Nord, Ungewissheit Diesterweg-Gymnasium).

Diese Entwicklung trägt weiter zur Verschärfung der Miet- und Lebenserhaltungskosten im Quartier bei. Gleichzeitig organisieren sich Bürger in verschiedensten Initiativen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation in verschiedenen bürgerschaftlich organisierten Initiativen, wie z. B.

  • Urban Gardening
  • Mauerpark
  • Brunnenviertel e.V.