Wiederaufbau

Zeitzeugen berichten, dass bis Ende der 50er Jahre so gut wie alle Häuser instand gesetzt worden seien. Totalschäden durch Kriegseinwirkung seien im Untersuchungsgebiet die Ausnahme gewesen.
Im Rahmen von Wiederaufbauprogrammen werden einfachste 2-3 Spänner erstellt. Der Bunker am Humboldthain wird mit Kriegsschutt zugeschüttet. Der Humboldthain ist nach dem Krieg nahezu baumlos. Die Bäume wurden verheizt.

Mauerbau

Wedding Mauer  Bernauer StraßeWedding Brunnenstr. U Bernauer Str. um 1963

Das Gebiet ist von 3 Seiten eingeschlossen. Die Randlage macht es unattraktiv, Verslummung.

Kahlschlagsanierung

Vor der Sanierung glich die Baustruktur des Untersuchungsgebiets der, der östlich und südlich angrenzenden Gebiete. (Ehemals DDR)

Schwarzplan

Vor dem Hintergrund der großen Westberliner Neubaugebieten Gropiusstadt und Märkisches Viertel und der für diese Wohnungen fehlenden Mieter, werden in den Sanierungsgebieten Westberlins Altbauten großflächig entmietet und abgerissen. Es entstehen moderne Mietwohnungen im sozialen Wohnungsbau. (gefördert nach…?) Die alten Blockstrukturen werden beibehalten, die Blöcke werden entkernt undn erhalten begrünte Innenhofbereiche. (halböffentliche Räume)
Die alt eingesessene Bewohnerschaft wird dabei weitgehend vertrieben.

Swinemuender 1969

Swinemuender 2018 b775

Thematische Karte zu Gebäudealter Nach der Flächensanierung: entkernte Blöcke, kaum noch Altbauten.

Hof Rügener Str. 7

Hofsituationen 2018

Behutsame Stadterneuerung

Die Kahlschlagsanierung (Flächensanierung) weckte bei vielen Berlinern Unbehagen. Ende der 70er Jahre begannen junge Leute leer stehende, für den Abriss vorgesehene Häuser zu besetzen und sich gegen die bestehende Stadtentwicklungspolitik zu organisieren. Als Folge der großen Anzahl besetzter Häuser und der Unterstützung der Besetzerinnen und Besetzer durch breite Schichten der Bevölkerung, gelang es die Ausrichtung der Stadt-entwicklungspolitik zu ändern.
Im Rahmen der neuen Leitlinien zur „behutsamen Stadterneuerung“ wurden nun Altbauten nicht mehr komplett abgerissen, sondern durch Sanierung und Entkernung“behutsam“ erneuert. (zeitgemäße hygienische Ansprüche, geringere Verdichtung durch Entkernung, dafür Dachausbauten)
Der neu geschaffene Wohnraum entwickelte sich schnell zu einer neuen Heimat vor allem für Menschen aus der Türkei. (heutiger Anteil an Bewohnern mit Migrationshintergrund ca. 60%)