14.06.2019

oqbo Rahmenhandlung #4: Volker Saul

Die Sprache der Formen

Eingangssituation mit Schild in Brailleschrift

Schild mit Brailleschrift vor dem GallerieeingangVolker Saul schreibt zu seiner Arbeit:

Im Eingangsbereich der Galerie: Eine Tafel, auf dem „Die Sprache der Formen“ in Blindenschrift (Braille) geschrieben steht, der Titel der Ausstellung (Multiplex, Format 500 x 400 x 21 mm, Köpfe von Holzdübeln als „Schrift“, weißer Acryllack).

Das "Baille-Bild" 1Das Braille-Bild 2

Formen werden ertastet, wer sie kennt, die Brailleschrift, kann lesen.

Das Projekt RAHMENHANDLUNG thematisiert Barrieren, mein Interesse daran ist die Barriere der Sprache. Kunst braucht oft die Vermittlung durch Sprache. Aber was, wenn jemand blind ist, hat er überhaupt die Chance Kunst (die er nicht sieht) vermittelt zu bekommen? Man könnte ihm erzählen, was zu sehen ist, aber wie kann die Sprache beschaffen sein, in der das Gesehene geschildert wird?

Vor allem nichtgegenständliche Kunst ist durch Sprache schwer zu erfassen und zu vermitteln. Kunst wird immer subjektiv wahrgenommen und beschrieben. Wie weit kommt da Sprache als Mittler? Lässt sich ein abstraktes Kunstwerk in Worte fassen, also „übersetzen“? Ist Sprache Vermittlung oder auch Barriere, ein Mittel der Ausgrenzung?

Sprache bezieht sich auf gemeinsame Erfahrung. Wie weit reicht Sprache, wenn diese fehlt?

Entwurfskizzen für Braille-BildBohrungen für Holzdübel

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