06.07.2017

Die Nachbarschaftsetage in der Fabrik Osloer Straße hat im April 2017 zusammen mit dem Paritätischen das Projekt Kiez-Atlas Gesundbrunnen ins Leben gerufen.

Rollers e.V. beteiligt sich in unregelmäßigen Abständen den den Begehungen der Lieblingsorte und achtet dabei insbesondere auf Fragen der Zugänglichkeit. Wie sich zeigt, sind die Kiez-Atlantikerinnen aber ohnehin sensibel genug, Problemstellen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu entdecken.

Unser Ausflug begann an der Soldiner Straße und führte uns entlang der Panke zur Bibliothek am Luisenbad. Dort erhielten wir eine sehr interessante Führung und konnten uns von der behindertenfreundlichen Gestaltung der Bibliothek und der beeindruckenden Verbindung von alter Bausubstanz mit moderner Architektur überzeugen.

Viel gab’s nicht zu mäkeln. Allerdings wünschten wir Rollstuhlfahrerinnen uns weniger Engstellen. Insbesondere bei den Hörbüchern gab es für uns kein Durchkommen, sodass man vom Rolli aus keine Chance hatte, sich durch die Tausenden von CDs zu wühlen.

Von dort ging es dann weiter ins Cafe Pförtner auf dem ehemaligen BVG-Gelände an der Uferstraße. gegenüber der Uferstudios.

Auf den ersten Blick führte für uns Rolli-Nutzer kein Weg in das Cafe, jedoch wurden wir auf den etwas versteckt liegenden Seiteneingang hingewiesen, der über eine Rampe den Zugang zum Cafe ermöglicht. Leider ist der Bereich unmittelbar hinter der Rampe mit Tischen und Stühlen verstellt, sodass sich ein Durchkommen als recht schwierig erwies. Zum Glück gab es dort keine Gäste, sodass ich mir Dank Elektroantrieb und Entschlossenheit den Weg durch die Kneipe bahnen konnte. Dabei hat’s leider die Tischordnung etwas verschoben. Mit Gästen hätte es vermutlich Verletzte gegeben.

Überraschenderweise gibt es im Cafe Pförtner aber sogar eine geräumige behindertengerechte Toilette.

Trotz alledem, ein schöner Ort, der hoffentlich Eingang in den Kiez-Atlas Gesundbrunnen finden wird.