10.02.2019
oqbo auch 2019 wieder mit neuem Projekt dabei!
Wir haben die Künstler*innen des Projektraums oqbo für eine weitere Zusammenarbeit mit unserem Projekt gewinnen können. 2019 wird oqbo unsere Arbeit mit dem eigens entwickeltem Jahresprojekt Rahmenhandlungen bereichern.
Aus dem Konzept zum Projekt Rahmenhandlungen:
Was der eine übertritt, kann der andere nur überrollen!
Was der eine überspringt, kann der andere nur überbrücken!
Was der eine übersteigt, kann der andere nur umfahren!
Wo der eine hindurchschlüpft, kann der andere nur hindurchsehen!
Der Übergang zwischen öffentlichem Raum und dem Projektraum oqbo in der Brunnenstraße 63 im Berliner Wedding wird in diesem Jahr zum Hauptakteur eines Jahresprojektes unter dem Titel Rahmenhandlungen werden.
Mit der Entwicklung und Durchführung dieses Projekts wurden die Künstler der Gruppe oqbo vom Verein Rollers e.V. beauftragt, der als Träger des Projekts „Bewegungsfreiräume“ Maßnahmen zur Sensibilisierung der Bürger für die Belange von Menschen mit Behinderung fördert.
In einer Reihe von Interventionen werden alle bei oqbo ausstellenden Künstler*innen im Jahre 2019 den Übergangsbereich öffentlicher Raum – Galerieraum thematisieren.
Türen sind wie Schleusen – Verengungen im Raum - durchkommen ist alles!
Der Gang durch eine Tür im allgemeinen wird von vielen als völlig normal empfunden und gedankenlos vollzogen. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist das völlig anders. Für sie wird diese Schwelle nicht selten unüberwindbar. Manchmal reicht schon eine kleine Stufe, um den Schritt von einer Welt in eine andere zu verwehren. Neben diesen physikalischen Barrieren behindern zudem diffuse Ängste den individuellen Zugang zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen. Die Angst vor dem noch Unbekannten wirkt als starke Hemmschwelle und behindert den Zugang zum Anderen.
Wir Künstler*innen des Projektraums oqbo kennen das Problem „Zugänglichkeit“ aus unserer besonderen Sicht als Galeristen. Nicht immer wissen potenzielle Besucher was sie in der Galerie erwartet. Würden sie Verständnis für die Belange der Künstler*innen aufbringen? Würden sie Zugang zu der gezeigten Kunst finden, oder würden sie verstört und ratlos zurückbleiben?
Die manchmal fremde Welt in der Galerie, die fremden Kunsträume und die damit verbundenen Emotionen und Irritationen, lösen Ängste aus. Vielleicht sollte man sich besser gar nicht erst mit diesen fremden Welten konfrontieren und einfach weitergehen?
Diese „Hemmschwellen“, die das Betreten von physischen und emotionalen, im weitesten Sinne fremden Räumen so schwierig machen, die Mut erfordern, sollen in unserem Jahresprojekt 2019 Rahmenhandlungen thematisiert werden. Hier sehen wir die Schnittstelle zu unserer Arbeit mit dem Projekt Bewegungsfreiräume.
Wir Künstler*innen von oqbo fordern 2019 alle in unserer Galerie ausstellenden Künstler*innen auf, diese „Hemmschwellen“ exemplarisch am Übergang von öffentlichem Raum zu Galerieraum zu bearbeiten. Parallel zu den eigentlichen Ausstellungen entstehen so jeweils eigenständige Arbeiten, die im weitesten Sinne das Thema „Barrieren“ bearbeiten.
Mit Spannung erwarten wir die künstlerischen Kommentare und Eingriffe, die sicherlich unterschiedlich ausfallen werden, je nach den Arbeitsweisen der beteiligten Künstler*innen. Sie werden die jeweiligen Ausstellungen begleiten, bereichern und beeinflussen.
oqbo wird alle Künstler*innen bitten ihre Planungen, Aktionen etc. zu dokumentieren!
Das Projekt Rahmenhandlungen wird am 15.02.2019 starten und bis Dezember 2019 laufen.
Wir sind schon ganz gespannt und freuen uns auf ein weiteres Jahr Zusammenarbeit mit den "oqbos".