Einladungskarte "Man ist nicht behinderd, man wird behindert"

Aktionswoche der Künstlergruppe oqbo vom 06. bis 11.11.2017

Unter dem Motto „Man ist nicht behindert, man wird behindert“ erregte die Künstlergruppe oqbo mit diverse Kunstbaustellen und Interventionen im öffentlichen Raum entlang der Brunnenstraße Aufsehen. Die Künstlerinnen und Künstler des Projektraums oqbo präsentierten am 12.12.2017 in den Räumen der Galerie in einer Abschlussausstellung die während der Aktionswoche entstandenen Arbeiten.

Aus der Projektbeschreibung der Künstlergruppe oqbo:

Die mobile Baustelle:

Eine als Baustelle markierte Fläche wurde die gesamte Woche über immer an diversen Orten auf den Bürgersteigen des Brunnenviertels aufgestellt und machte mit verschiedenen Textmitteilungen auf das Thema Barriere im weitesten Sinne aufmerksam./p>

Kunstbaustelle "Schwelle"Kunstbaustelle zwingt zu Umwegen

Interaktionen mit Dennis Meier:

Der Berliner Künstler hat bei Prof. Badur an der UdK Berlin Kunst studiert und ist selbst Rollstuhlfahrer. Auf Einladung von oqbo konzipierte er zwei Aktionen im urbanen Umfeld des Brunnenviertels. Einmal wurden die Treppenstufen im vorderen Teil der Brunnenstraße, wo es keine Rampen für die Rollstuhlfahrer gibt, um auf die Ruheinseln zu gelangen, mit Holzkonstruktionen farbig markiert und verbarrikadiert.

Viele bunte Kisten zum Blockieren der StufenDenis Meier vor einer blockierten Stufe

Die zweite Aktion fasste durch ein blau-rote Linienmarkierung direkt vor den Galerieräumen Treppe und Rampe optisch zusammen und führte so symbolisch diese beiden Bereiche zusammen.

Streifen malenPassanten weichen den aufgemalten Linien aus

Sue Austin: Creating the Spectacle!

Videoprojektion

Abends wurde die gesamte Woche lang an der Schaufensterscheibe der Galerie ein Film projiziert, der eine Aktion der britischen Multimedia-, Performance- und Installationskünstlerin Sue Austin zeigt. Ihr Werk Creating the Spectacle!, bei dem sie mit einem selbst konstruierten Unterwassermodell eines Rollstuhls zu sehen ist, überzeugt durch ihre positive Ausstrahlung.

Sue Austin geht es in ihrem Werk darum, der negativen Konnotation des Rollstuhls als Hilfsmittel für behinderte Menschen ein Bild entgegenzustellen, welches durch die Kombination mit einem Tauchgerät und der Faszination der Unterwasserfotografie mit Abenteuer, Lebendigkeit und Spaß verbunden ist. So ist einerseits das Rollstuhltauchgerät selbst ein Kunstobjekt, zum anderen besteht das Kunstwerk in den von ihr im Rahmen von Performances in offener See und in Schwimmbädern aufgeführten Unterwasser-Choreografien.

Weitere Infos und Fotos zur Aktionswoche gibt es auf unserem Projekt-Blog und der Website der Galerie oqbo (mit Video!)