27.05.2020
Kunstaktion mit Seraphina Lenz
Wir freuen uns sehr für eine unserer diesjährigen Kunstaktionen Seraphina Lenz gewonnen zu haben.
Seraphina Lenz arbeitet seit 20 Jahren mit ihren Projekten im Stadtraum. Eines ihrer Anliegen ist es, zur Bildung einer urbanen Öffentlichkeit beizutragen, indem sie spezifische Anlässe schafft, bei denen Bürger*innen zusammenkommen können.
"Eine Qualität der städtischen Öffentlichkeit ist die Möglichkeit, Fremdheit und Andersartigkeit zu begegnen und in einen Austausch zu treten. Fremde Lebensentwürfe und Perspektiven kennen zu lernen und zu erlauben, dass die eigenen dadurch infrage gestellt werden. Das fördert die Verbindung des Gemeinwesens und auch die Herzensbildung jedes einzelnen." (Seraphina Lenz)
Vor diesem Hintergrund wird Seraphina Lenz eine künstlerische Intervention im öffentlichen Stadtraum rund um den Vinetaplatz entwickeln, die sich mit dem Thema Andersartigkeit und Barrieren auseinandersetzen wird.
Bei einem gemeinsamen Rundgang durch das Gebiet erläuterte Seraphina Lenz ihre grundlegenden Ideen zu dem geplanten Konzept.
Sie wird sich auf Spurensuche am Vinetaplatz machen, dabei unter Gebüsche kriechen (nichts für Rollifahrer*innen!), Gesprächen zuhören (nichts für Menschen mit Hörbehinderung!), achtlos weggeworfene Gegenstände und eine Vielfalt an übersehenen Pflanzen finden (nichts für Menschen mit Sehbehinderung!).
"Bei dieser Spurensuche geht es um die Beschreibung beiläufiger, flüchtiger Erscheinungen, die den Stadtraum zwar ständig verändern und atmosphärisch prägen, die aber üblicher Weise nie erwähnt werden, wenn eine Stadt beschrieben wird. Es geht um schwarze Flecken auf Mauern, Stiefmütterchen, die in Ritzen wachsen, liegen gelassene Pizzaschachteln, eine gekippte Parkbank, Reste eines Urban Gardening Projekts.Scheinbare Nebensächlichkeiten können Wirkung entfalten. Sie haben einen Einfluss darauf, wie man den Raum wahrnimmt und bewertet. Und sie können Material für Geschichten und Gedichte werden. (Sraphina Lenz)
Die Aktion soll so gestaltet werden, dass die Zugänglichkeit zu den beschriebenen Eindrücken und die damit verbundene Wirkung im Stadtraum für alle Menschen mit und ohne Einschränkungen zugänglich sein wird.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sind sehr gespannt auf die weitere Entwicklung dieses Projekts
(Fotos von Seraphina Lenz)